Leisten- und Bauchwandbrüche

Als Bauchwandbrüche, so genannten Hernien, bezeichnet man angeborene oder mit der Zeit erworbene Lücken und Schwachstellen innerhalb der Bauchwand. Die einzelnen Brüche werden medizinisch entsprechend der Region ihres Auftretens bezeichnet, so dass man beispielsweise von einem Leistenbruch, einem Nabelbruch oder einem Narbenbruch spricht. Das Heben schwerer Lasten, häufiger Husten oder frühere Schwangerschaften fördern das Auftreten, sind jedoch nicht als Ursache zu beurteilen.

Die häufigste aller Bruchformen ist der Leistenbruch (Inguinalhernie), etwa 2 % der Bevölkerung weisen einen Leistenbruch auf. Pro Jahr werden in Deutschland fast 150.000 Leistenbruchoperationen durchgeführt, es handelt sich damit um die am häufigsten durchgeführte Operation.

Wie bemerke ich einen Bauchwandbruch?
Meist bereiten die unterschiedlichen Brüche leicht bis stark ziehende Schmerzen. Eine Vorwölbung kann insbesondere im Stehen oder beim Husten und Pressen erkannt und ertastet werden. Sollte innerhalb einer Vorwölbung plötzlich ein heftiger, oft wie ein Messerstich beschriebener Schmerz auftreten, ist von einer lebensbedrohlichen Brucheinklemmung auszugehen. Dann sollte man sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben.

Wie wird die Diagnose gesichert?
Der Nachweis eines Bauchwandbruches gelingt in den meisten Fällen durch die körperliche Untersuchung mit Inspektion der Bauchwand und Abtastung des Bruches und kann mittels Ultraschall bestätigt werden. Weitergehende Untersuchungen wie eine Computertomographie oder eine Kernspinuntersuchung sind nur in Ausnahmefällen erforderlich.

Wie sieht die Behandlung aus?
Die selbständige Rückbildung eines einmal aufgetretenen Bruches ist nicht zu erwarten. Im Laufe der Zeit ist bei allen Bruchformen eine Zunahme der Größe und damit auch der Beschwerden zu beobachten, zudem besteht immer die Gefahr einer Einklemmung.  Daher sollte in der Regel eine Operation erfolgen. Nur bei sehr kleinen Befunden kann die Bruchpforte direkt vernäht werden, in den meisten Fällen ist für eine sichere Stabilisierung der Bauchwand das Einbringen spezieller Kunststoffnetze sinnvoll. In der Regel können die Eingriffe in minimal-invasiver Technik durchgeführt werden.

Abhängig von der Art des Bruches und seiner Größe kann ich sie nach der Untersuchung in einem ausführlichen Gespräch über die für Sie maßgeschneiderte Behandlungsmethode beraten.